MINT: Ein neuer Blick auf die Sonne

Mithilfe des kürzlich vom VdF gesponsorten neuen Sonnenteleskops haben Schülerinnen und Schüler am Nepomucenum nun die Möglichkeit, unseren nächsten Stern auf eine ganz neue Art und Weise zu betrachten.

Bei bestem Spätsommer-Wetter taten dies heute in der zweiten Stunde sowie großen Pause zahlreiche Interessierte und waren überrascht bis begeistert: So hatten sie die Sonne noch nie gesehen!

Im Sonnenteleskop ist nämlich ein spezieller Filter eingebaut, der nur Licht einer ganz bestimmten Wellenlänge durchlässt (ein sogenannter H-alpha-Filter). Dieses Licht im rötlichen Bereich des sichtbaren Spektrums wird von Wasserstoff emittiert, aus dem die Sonne hauptsächlich besteht. Dadurch ist es möglich, viele Strukturen zu erkennen, die dem Auge verborgen bleiben, wenn man die Sonnenbeobachtung stattdessen mit einem normalen „Sonnenschutzfilter“ durchführt.

Siehe die Bilder zum Vergleich: In H-alpha treten unter anderem die etlichen Protuberanzen am Sonnenrand hervor (als kleine Orientierungshilfe: besonders deutlich „auf 12 Uhr“ und „auf 3 Uhr“, von einigen Schülerinnen heute als „kleine Strichmännchen“ beschrieben): das sind riesige Materie-Auswürfe der Sonne, die bis zu 100000 Kilometer in den Weltraum ragen. Ebenfalls zu erkennen ist die granulare Struktur der Sonnenoberfläche, die durch Konvektion entsteht, ähnlich wie die Blasen in einem brodelnden Wassertopf, sowie (vor allem etwas unterhalb der Mitte) verschiedene „Inseln“ von Sonnenflecken, die im Vergleich zur Umgebung etwas kühler sind und daher weniger Licht abstrahlen, weil an diesen Stellen starke Magnetfelder die Konvektion behindern. Letzteres ist natürlich auf dem durch ein übliches Sonnenschutzfilter aufgenommenem Bild etwas deutlicher zu erkennen, weil dort alle Wellenlängen des sichtbaren Lichts durchgelassen werden.