MINT: WWU-Mathematiker zu Besuch am Nepomucenum

Wie hat man sich eine Mathematikvorlesung vorzustellen? Was lernt man überhaupt in einem Mathestudium an der Uni? Und warum kann man als Mathematikerin selbst entscheiden, ob man arbeitslos sein möchte? Auf solche und weitere Fragen erhielten die Schülerinnen und Schüler der Mathematik-LKs am Nepomucenum sowie weitere Interessierte aus den GKs und vom Pius nun Antworten aus erster Hand: Prof. Matthias Löwe vom Institut für Mathematische Stochastik sowie Wiebke Haver, Mathematik-Studentin, beleuchteten in ihrem Vortrag das Mathematikstudium in Münster von zwei Seiten.

Zunächst erzählte Prof. Löwe im Vorlesungsstil Interessantes und Bemerkenswertes darüber, was das Ziel eines Mathematikstudiums ist: nämlich strukturiertes Denken zu lernen, um damit Probleme zu lösen und Aussagen zu beweisen. So wurde u.a. gezeigt, warum das Prinzip der vollständigen Induktion funktioniert, warum es in Berlin mindestens 20 Menschen gibt mit identischer Zahl an Haaren auf dem Kopf, oder warum es auf jeder Party mit mindestens 6 Personen immer mindestens 3 Leute gibt, die sich untereinander alle kennen oder aber alle nicht kennen. Dabei hörten die Schülerinnen und Schüler hoffentlich nicht so genau hin, mit welchen bewusstseinserweiterten Hilfsmitteln der berühmte Paul Erdös (1913-1996) zu seinen zahlreichen Entdeckungen kam …

Danach ergänzte Frau Haver die fachlichen Aspekte noch um einen studentischen Blick auf das Fach im Besonderen und die Vorzüge von Münster als Studentenstadt im Allgemeinen. Es stellt sich nämlich heraus, dass die Inhalte der Mathematik zwar sehr anspruchsvoll sein mögen, der Zusammenhalt unter den Studenten aber sehr groß ist, so dass etwa die jede Vorlesung begleitenden Übungen, für die regelmäßig kleine mathematische Probleme gelöst werden müssen, machbar sind. Mathematik betreibt man (im Gegensatz zum Klischee) eben nicht allein im stillen Kämmerlein, sondern stetiger Austausch mit anderen ist wichtig, um auf Ideen zu kommen und eigene Lösungsansätze kritisch prüfen zu lassen.

Tenor der beiden Vortragenden war, dass man als Absolvent dieses Studiengangs keinerlei Probleme auf dem Arbeitsmarkt habe, zumal man als MathematikerIn lerne, mit großer Frustationstoleranz tiefliegende Problemstellungen aller Art zu durchdenken. „Die Art zu Denken wird selbst nach ein, zwei Semestern Mathematikstudium schon völlig umgekrempelt“, berichteten Löwe und Haver übereinstimmend.

Die Schülerinnen und Schüler sowie die Fachschaft Mathematik bedanken sich sehr herzlich für den interessanten und unterhaltsamen Besuch der beiden Mathematiker am Nepomucenum!