Eltern haften für ihre Kinder?!

„Als Gruppenadministrator bin ich für alles verantwortlich, was im Gruppenchat gepostet wird?!“ Ungläubig schauen sich die Schüler und Schülerinnen des Nepomucenums an. In der vergangenen Woche fand am Gymnasium Nepomucenum zum zweiten Mal ein Workshop zum Thema „Cybermobbing“ und seine rechtlichen Folgen statt. Die Fortbildung für die Schüler und Schülerinnen der Stufe 9 begann mit einem Online-Seminar der Organisation Law4school. Neben dem Thema „Cybermobbing“ wurde auch besprochen, wie man mit Fotos und Videos im Internet umgehen sollte. Die Rechtsanwältin Gesa von Schwerin erläuterte zahlreiche rechtliche Situationen anhand von anonymisierten Beispielen aus ihrer eigenen Berufspraxis.
Mit großem Interesse verfolgten die Schülerinnen und Schüler den Vortrag von Frau von Schwerin, immer wieder galt es an Umfragen zum eigenen Verhalten in Socialmedia teilzunehmen oder man konnte selber Fragen stellen. Welche zum Teil harte Strafen Beleidigungen im Internet oder das Verbreiten von Fotos, Videos oder Audioaufnahmen nach sich ziehen, führte bei einigen Schülern und Schülerinnen zu großem Erstaunen. Auch der Satz „Eltern haften für ihre Kinder“ traf nicht wie von den Neuntklässlern vermutet zu: Rechts- und Schadensersatzansprüche bleiben über Jahre bestehen und können greifen, wenn man sein erstes eigenes Geld verdient.
Neben der rechtlichen Aufklärung war es Frau von Schwerin aber auch wichtig, zu zeigen, was Cybermobbing bei den Betroffenen auslöst, denn das Internet findet dich immer wieder und folgt dir. So wurde auch der Umgang mit eigenen Fotos thematisiert. Will man wirklich, dass der neue Arbeitgeber im Internet auf das Strandfoto mit der Clique stößt? Es gab viele Denkanstöße, die mit Sicherheit dazu geführt haben, dass die Schülerinnen und Schüler ihren eigenen Umgang mit den digitalen Medien noch einmal überdenken.