MINT: Sternwarte liefert Kolping neue Blickwinkel

In der Karwoche veranstaltete das Kolping-Bildungswerk Münster die einwöchigen „Blickwinkel“. Einen Programmpunkt für interessierte Teilnehmer, die zum Teil sogar aus Hannover angereist waren, bildete dabei ein Beobachtungsabend am Gründonnerstag in der Sternwarte des Nepomucenums.

Als ob von höherer Stelle interveniert wurde, klarte dazu passend um kurz vor 22:00 Uhr der zuvor den ganzen Tag über wolkenverhangene Himmel auf. So konnten mithilfe von Feldstecher, mobilem Teleskop sowie dem stationären Celestron C14 verschiedene Objekte unserer Heimatgalaxie live in Augenschein genommen werden. Aufgrund des späten Beobachtungszeitpunkts waren die Planeten Merkur und Jupiter zwar schon untergegangen, jedoch war für die Sternengucker auch so genügend Interessantes dabei: u.a. entpuppten sich beim Blick durch die Teleskope vermeintliche „Wölkchen“ dann doch als faszinierend zu betrachtende Sternhaufen, wie etwa die Plejaden oder die thematisch zum bevorstehenden Osterfest immerhin fast passende Praesepe (Krippe). Dass zudem die Vergrößerung der Teleskope allein von den verwendeten Okularen abhängt, konnten die Teilnehmer anhand von Mizar, des zweiten Deichselsterns im Großen Wagen, erleben: tatsächlich ist Mizar nämlich ein Doppelsternsystem.

Beschlossen wurde der Abend mit einer kurzen Präsentation von Ergebnissen astronomischer Untersuchungen, die Schülerinnen und Schüler des Nepomucenums mithilfe des weltweiten Forschungsteleskop-Netzwerks LCO durchführen. Zum Beispiel erfuhren die Teilnehmer in diesem Zusammenhang, warum die mit dem eigenen Auge durch ein Teleskop zu sehenden Bilder sich deutlich unterscheiden von solchen, die mit angeschlossenen Astrokameras produziert werden können.

Kurz nach Mondaufgang um 23:30 Uhr endete die Veranstaltung, weshalb insbesondere die jüngeren Teilnehmer mit den Gedanken an die neu erlebten „Blickwinkel“ in ihrer Unterkunft schnell eingeschlafen sein dürften …