In die spannende Lektüre vertieft: Norbert Damberg, Ludger Wachsmann, Schulleiterin Angela Bülo, Dr. Mechthild Neu-Berlitz und Dr. Stefan Neu
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Von Marek Walde
Moos als wichtiger Indikator – Aufsatzsammlung im Nepo
COESFELD. Der Blick in den eigenen Garten verrät zumeist folgendes: Der Rasen muss dringend vertikutiert werden. Doch halt: Im Moos verstecken sich viele spannende Informationen über unsere Umwelt, deren Zustand und Entwicklung. Genau um an diese zu gelangen, erforschen Mooskundler, sogenannte Bryologen, die verschiedenen Moossorten. Weltweit gibt es davon rund 20000 verschiedene. Allein 4000 Moosproben umfasste die Moossammlung des Coesfelder Bryologen Fridolin Neu. Diese hat er akribisch erforscht und dokumentiert. Heute sind Teile seiner Sammlung in Stuttgart und den USA zu finden.
Neu, der bereits 1983 verstorben ist, war in Coesfeld aber nicht nur im Auftrag der Forschung unterwegs, sondern hat auch pädagogische Schwerpunkte gesetzt. Der gebürtige Saarländer war am Wiederaufbau des Nepomucenums in leitender Position beteiligt und hat an diesem jahrzehntelang unterrichtet.
Aus diesem Grund übergaben seine Kinder Dr. Mechthild Neu-Berlitz und Dr. Stefan Neu eine zwischen 1958 und 1983 entstandene Sammlung aller wissenschaftlicher Aufsätze ihres Vaters, die von ihrem Bruder Anselm Neu zusammengestellt wurde, dessen alter Schule. „Ein neuer Schatz der Jesuitenbibliothek“, freut sich Schulleiterin Angela Bülo. „Eine nicht nur aus biologischer Sicht spannende Geschichte“, findet Schulleiterin Bülo bei der Übergabe, die zusammen mit Ludger Wachsmann von den Alumni Verein und Stadtarchivar Norbert Damberg stattfand.
Aber nicht nur Moose hat der Coesfelder erforscht, sondern auch eine Bestandsaufnahme der Flora des westlichen Münsterlandes erarbeitet. Diese fußt auf der Publikation des ehemaligen Schülers des Nepomucenums Franz Greiwe, der seiner Schule im Jahre 1841 eine eben solche Bestandsaufnahme vermachte. Diese Neufassung Neus von 1959 steht in der Lehrerbibliothek des Nepomucenums.
Die Hoffnung des engagierten Forschers, so seine Kinder, war es, dass sich irgendwann wieder jemand findet, welcher auf seiner Arbeit fußend die Flora des westlichen Münsterlandes erneut erforscht.