Streitschlichterausbildung ergänzt „Anti-Bullying“

„Zwei Seelen wohnen in meiner Brust“ erklärte Rüdiger Bamberg, den neu ausgebildeten Streitschlichtern, „auf der einen Seite sehe ich die Wichtigkeit eurer Aufgabe den Mitschülern in Konfliktsituationen hilfreich zur Seite zu stehen, auf der anderen Seite wäre es für uns als Schulgemeinschaft wünschenswert, wenn die Streitschlichter überflüssig wären.“ Weitere 16 Schülerinnen und Schüler wurden von Deeskalationstrainerin Jutta Ameling ausgebildet, um das Streitschlichtungs-programm, das 2009 ergänzend zum Programm „Erwachsen werden“ und das Konzept des „Anti-Bullying“, die bereits seit längerem fest im Schulalltag integriert sind, sinnvoll zu ergänzen.

Drei Samstage investierten die freiwillig teilnehmenden Schüler ihrer Freizeit um sich in den Tagesseminaren mit den Grundlagen der Konfliktbewältigung und den Hintergründen von Konflikten auseinander zu setzen. Themen waren unter anderem das aktive Zuhören, Vorurteile, Kommunikationsübungen, die unterschiedlichen Konflikttypen und natürlich das Kennenlernen des Streitschlichtungsverfahrens. Ergänzt wurde das Seminar durch zahlreiche Übungen und Rollenspiele, in denen die Schüler das theoretische Wissen ausprobieren und anwenden konnten. „Mir ist in meinen Seminaren wichtig“, so Jutta Ameling, „das ich keine Vorträge halte die ganz schnell wieder vergessen werden, sondern das die Teilnehmer selbst aktiv sind, denn dadurch bleiben die vermittelten Inhalte besser haften.“

Unterstützt und begleitet werden die Streitschlichter bei ihrer Arbeit von Lehrerin Ines Tappeser. „Besonders freuen wir uns, dass das Projekt finanzielle Hilfe durch den Förderverein der Schule erfährt, der unter anderem auch die Anschaffung von neuen Sitzmöbeln für den Streitschlichtungsraum, in dem die Gespräche stattfinden, ermöglicht hat,“ so Ines Tappeser. Bevor die neuen Streitschlichter ihre Zertifikate von Trainerin Jutta Ameling in Empfang nehmen konnten, betonte Rüdiger Bamberg dass der ein oder andere Konflikt nun einmal dazu gehört, aber die Schule die Streitschlichtung auch als sinnvolle Maßnahme zur Prophylaxe sieht, da die geschulten Streitschlichter alleine durch ihr sensibles und verantwortungsbewusstes Auftreten im Schulalltag ihren Mitschülern einen fairen Umgang miteinander vermitteln können. In diesem Sinne wünschte er den Schülern „Viel Erfolg und wenig Arbeit.“