MINT: Vier besondere Lernleistungen im Fach Informatik

Zusätzlich und freiwillig noch ein fünftes Fach ins Abi nehmen? Jan Bessler, Dario Boric, Simon Krempin und Mattis Rinke haben diese Herausforderung angenommen und im Abitur eine zusätzliche Lernleistung erbracht. Dabei geht es darum, sich ein eigenes Projekt zu suchen und umzusetzen. Vorgeschrieben ist, dass der Arbeitsumfang der eines zusätzlichen einjährigen Grundkurses entspricht, aber die erbrachten Leistungen der Vier gingen darüber noch weit hinaus. Die Ergebnisse und der Ablauf des Projektes müssen in einer schriftlichen Arbeit dokumentiert werden und in einem Kolloquium von etwas einer halben Stunde Dauer vor eine Prüfungskommission vorgestellt werden.

von links: Jan, Mattis, Dario, Simon

Jan, Dario, Simon und Mattis haben am Ende der EF von der Möglichkeit der besonderen Lernleistung gehört und sich sofort auf die Suche nach einem Projekt begeben. Es besteht immer die Möglichkeit, die Teilnahme an der zweiten Runde des Bundeswettbewerbs Informatik als besondere Lernleistung einzubringen, aber dieses Jahr sind ganz individuelle und unterschiedliche Projekte dabei herausgekommen.

Auswertung der Eregebnisse von DQL-Lernen und genetischem Algorithmus NEAT

Jan ist in das Thema „Künstliche Intelligenz“ eingestiegen und hat sich mit verschiedenen aktuellen Ansätzen beschäftigt, wie eigenständig agierende Agenten effizient darauf trainiert werden können, eine erfolgreiche Strategie zur Lösung einer Aufgabe in einer bestimmten Umgebung zu entwickeln. Dabei programmierte er Lernalgorithmen und genetische Algorithmen, um die Qualität der Ansätze an Ergebnissen vergleichen zu können. Da das Thema inhaltlich schon weit über die schulischen Lerninhalte hinausgeht, hat er Unterstützung von Prof. Dr. Benjamin Risse und seinem wissenschaftlichen Mitarbeiter Marlon Becker von der Universität Münster bekommen, die im Bereich der „Künstlichen Intelligenz“ forschen und lehren. Sie haben Jan mit aktueller Literatur zu dem Thema versorgt und unterstützen ihn bei Fragen zur Umsetzung der Inhalte in Programme.

DMergency App

DMergency – Weboberfläche

Ein Projekt direkt aus dem Schulalltag haben sich Dario und Mattis vorgenommen. Als Mitglieder des Schulsanitätsdienstes (SSD) suchten sie nach einer Möglichkeit, in Notfällen einen Alarm über eine App auszulösen und an die Mitglieder des SSD weiterzuleiten. Da die vorhandenen Apps alle nicht zufriedenstellend für den SSD arbeiteten, nahmen sie die Aufgabe selber in die Hand. Mattis programmierte eine App und Dario die zugehörige Server-Infrastruktur, um die Alarmierungen und den Dienstplan des SSD komfortabel über ein Smartphone organsieren zu können. Aktuell befindet sich das System „DMergency“ in einer Testphase an 6 Schulen in Coesfeld und Umgebung. Dario und Mattis haben eine Firma gegründet, um das System nach der Testphase auch verkaufen zu können. Damit wollen sie die Kosten zum Betrieb der Server wieder hereinbekommen.

Lern-App

Auch eine App aber in einem ganz anderen Bereich hat Simon sich vorgenommen. Er fragte sich, wie Lernen effektiv gestaltet werden kann und ist dabei auf das Konzept der „spaced reptition“ gekommen, das vielen aus dem Konzept der rotierenden Karteikästen zum Vokabellernen bekannt ist. Simon hat sich intensiv mit dem wissenschatlichen Hintergrund auseinandergesetzt und überlegt, wie das Programm gut in die schulischen Abläufe integriert werden kann. Dabei ist eine App herausgekommen, bei der Schülerinnen und Schüler in Kursen und Klassen organisiert sind, und dort von Lehrerinnen und Lehrern Lernaufgaben zugewiesen bekommen können. Dabei kann es sich um Lernkarten mit unterschiedlichen Inhalten handeln. Ihren Lernerfolg können die Schülerinnen und Schüler in der App in Statistiken beobachten.