MINT: Besuch der Münsteraner Mathe-Tage 2011

Zahlreiche mathematisch interessierte Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 12 besuchten am 23. und 24. September die Münsteraner Mathe-Tage. Das Ziel dieser seit 2008 jährlich vom Fachbereich Mathematik der Universität Münster durchgeführten Veranstaltung ist es, Schülerinnen und Schülern ein angemessenes Bild davon zu vermitteln, was MathematikerInnen tun und womit mathematische Forschung sich heutzutage beschäftigt.

In verschiedenen Vorlesungen und Workshops konnten die Teilnehmer sich z.B. mit Methoden auf dem Gebiet der mathematischen Bildregistrierung auseinandersetzen. Eine Anwendung finden diese Verfahren in der Medizin, wo man etwa daran interessiert ist, vom Herzen zu verschiedenen Zeiten aufgenommene Bilder sinnvoll zu kombinieren, um dem Mediziner ein Maximum an Informationen über die Bewegungen des Gewebes zu geben, oder um die Blutströmung in den Arterien zu simulieren. Die Teilnehmer erfuhren, dass man dazu die aus dem Unterricht bekannte Differentialrechnung weiterentwickeln muss. Viel Spaß machte es dabei, einige der zuvor theoretisch besprochenen Verfahren selbst am Computer hinsichtlich ihrer Vor- und Nachteile zu analysieren.

Außerdem gab es in den Vorträgen „Wie erkenne ich einen Knoten?“ und „Wie erkenne ich einen Lügner?“ überraschende Einblicke in Fragen, auf die die Mathematik handfeste Antworten liefern kann.

Schließlich endete die Veranstaltung am Samstag mit zwei Vorträgen von bzw. über zwei Generationen von Mathematikern: Zunächst berichtete Xin Li, mit 25 Jahren zur Zeit jüngster Professor an der WWU, über seine Arbeit und erläuterte dabei, inwiefern die aktuellen physikalischen Theorien zur Beschreibung des Universums auf nichtkommutativer Multiplikation aufbauen („Ist 2 mal 3 wirklich immer 3 mal 2?“). Danach konnten die Schülerinnen und Schüler noch Interessantes aus dem Leben und Werk von John W. Milnor erfahren, dem vor kurzem 80 Jahre alt gewordenen Vater diverser bahnbrechender Entdeckungen auf dem Gebiet der Topologie und Träger des Abelpreises 2011.