Einblicke in die Informatik bei Ernsting’s

Ernsting’s family, die verkaufen doch Klamotten? Was hat denn das mit Informatik zu tun? Eine ganze Menge! Das erfuhren am Freitag die Schüler*innen des Informatik-LKs am Nepomucenum im Rahmen der seit zwei Jahren erfolgreich betriebenen Kooperation zwischen Ernsting’s family und dem Nepomucenum aus erster Hand. Zu Besuch waren Stefan Lausemann, der Abteilungsleiter der IT-Systemadministration bei Ernsting’s familiy, Daniel Böggering, Teamleiter in der IT-Systemadministration und Max Leifken, der kurz vor dem Ende seiner Ausbildung zum Fachinformatiker Systemintegration steht. In einem spannenden Vortrag zeigten sie auf, welchen Stellenwert die IT bei Ernsting’s family hat, stellten die Aufgabenfelder der IT und die damit verbundenen Ausbildungsgänge im Unternehmen vor.

Eine wesentliche Erkenntnis: Ein Handelsunternehmen in der Größe von Ernstings family funktioniert heute nicht mehr ohne IT. Täglich verkauft Ernsting’s bis zu 1 Mio. Artikel in ca. 1900 Filialen in Deutschland und Österreich. Die Organisation der dahinterstehenden Logistik erfordert eine leistungsfähige und zuverlässige IT-Infrastruktur, durch die sämtliche Abläufe gesteuert werden. Aber nicht nur das: In jeder Filiale sind elektronische Kassensysteme und mobile Warenscanner im Einsatz, die permanent über das Internet mit der Zentrale in Lette verbunden sind. Darüber werden die Verkäufe registriert und dadurch automatisch die Nachlieferungen von Artikeln aus der Zentrale an die Filialen veranlasst und organisiert. Die zentrale Aufgabe der IT-Abteilung ist es, den reibungslosen Ablauf all dieser Prozesse zu gewährleisten.

Um all diese Aufgaben zu bewältigen betreibt Ernsting’s allein in Lette zwei Rechenzentren und beschäftigt allein 75 Personen die nur für die IT-Infrastruktur sowie die Entwicklung, Installation und Betreuung der im Unternehmen verwendeten Software zuständig sind, Tendenz steigend. Die Schüler*innen erhielten eine Einblick in den Betrieb eines Rechenzentrums und die Aufwände, die ein Unternehmen in der Größe von Ernsting’s in die IT-Infrastruktur und die Softwareentwicklung wie Betreuung stecken muss. Stefan Lausemann gelang es hervorragend, die Aufgaben­stel­lungen für die IT in einem mittelständischen Handelsunternehmen herauszuarbeiten, die sich sich grundlegend von den Aufgaben unterscheidet, die beispielsweise in einem IT-Systemhaus oder einem Unternehmen anfallen, das Softwareprodukte entwickelt. Letzterem am nächsten kommen am ehesten noch die Aufgaben bei der Weiterentwicklung des erfolgreichen und eng mit dem Filialgeschäft verzahnten Webshops.

Besonders interessant waren auch die Berichte von Max Leifken, der nach einer erfolgreichen Ausbildung zum Fachinformatiker Anwendungsentwicklung auch bei Ernsting’s jetzt kurz vor dem Abschluss der zweiten Ausbildung zum Fachinformatiker Systemintegration steht. Dadurch konnte er umfassende Einblicke in die Ausbildung zum Fachinformatiker an die Schüler*innen weitergeben.