Nepos machen mehr: Engagement in der „Blauen Familie“

Mittwoch Abend, 18 Uhr auf dem Gelände des Technischen Hilfswerks (THW) in Coesfeld. Draußen sind es gerade mal 2 Grad! In einer großen Garage für Einsatzfahrzeuge wird kräftig gewerkelt und auch im Büro sitzt noch jemand am Computer. Zwei Türen weiter brennt ebenfalls Licht. Hier trifft sich heute Abend die Jugendgruppe des THW und ich darf mitmachen: „Nimm dir einen Stuhl und setz dich dazu,“ begrüßt mich Aaron Damiecki. Der 12-jährige ist jetzt schon seit zwei Jahren beim THW aktiv.

Und kaum habe ich mich gesetzt, muss ich auch schon wieder aufstehen: Heute Abend bauen wir übungshalber das Einsatzgerüstsystem auf,“ verkündet Jugendbetreuer Lukas Segbert, „schnappt euch eure Handschuhe und Schutzhelme und dann ab nach draußen!“ Und auch ich werde an diesem Abend mithelfen das sogenannte EGS aufzubauen, doch dazu später.

Zwei Wochen vorher, Straussberg bei Berlin. Als ich auf einer Veranstaltung für Nachwuchsjournalisten in Berlin war, hatte ich das Glück, Frau Dr. Lawrenz, die Vorsitzende der Stiftung THW und Herrn Albrecht Broemme, den Präsidenten des THW zu treffen und mich mit ihnen zu unterhalten. Vor diesem Gespräch wusste ich ehrlich gesagt nicht mal so genau, was das THW eigentlich ist, doch Frau Lawrenz hat mich aufgeklärt: „Das THW ist eine Behörde, die dem Innenministerium unterstellt ist. Die Hauptaufgabe ist, wie der Name schon sagt, technische Hilfe zu leisten und so z.B. die Feuerwehr bei schwierigen Einsätzen zu unterstützen, bei denen beispielsweise besondere Beleuchtung benötigt wird. Der größte Unterschied zu anderen Behörden ist jedoch, dass die THWler zu 99% ehrenamtlich arbeiten.“

Nach diesem Gespräch mit Herrn Brömme und Frau Lawrenz hat mich das THW sehr interessiert und ich wollte mehr über die Arbeit der ehrenamtlichen Helfer erfahren, weshalb ich mich auch freute, die Möglichkeit zu bekommen, dem THW in Coesfeld mal über die Schulter zu schauen: „Ok, Tom! Für dich habe ich direkt eine Aufgabe! Du und Robin, ihr kümmert euch gemeinsam um die Beleuchtung,“ erklärt Tobias Pierick, der heute beim Training den Jugendlichen hilft und mir weitere spannende Einblicke in den THW- Alltag gewährt.

Um das Beleuchtungssystem aufbauen zu können, müssen Robin und ich zum sogenannten Gerätekraftwagen (GKW) gehen. Dort holen wir uns ein Stativ mit Lampe, so wie ein besonders wetterfestes Stromkabel aus einem der vielen Fächer im GKW, in dem sich sogar eine kleine Werkstatt einrichten lässt. Als wir mit der Beleuchtung fertig sind, beginnen wir mit den Aufbauarbeiten und setzen die extra für das THW angefertigten Stangen, die wie Legosteine zusammenpassen, zu einem 4 Meter hohen Gerüst zusammen. „Im echten Einsatz können mit einem solchen Gerüst zum Beispiel Brücken gebaut werde,“ erklärt mir Tobias.

Später, als wir das EGS gemeinsam wieder abgebaut haben, bekomme ich bei einem kleinen Snack noch die Gelegenheit, mich mit den engagierten Jugendlichen zu unterhalten und in einem Punkt, da sind sie sich alle einig: Beim THW zu sein ist ein Riesenspaß! „Mir persönlich gefällt es am besten zu lernen anderen zu helfen und in der Gruppe zu arbeiten“, führt der 12-jährige Rouven Bieber aus, „das THW ist für mich wie eine große Familie.“ „-Die große blaue Familie,“ ergänzt Tobias.

Und damit endete mein Tag beim THW auch schon und ich ging um eine spannende Erfahrung reicher und mit dem Wissen, bei den nächsten Naturkatastrophen darauf vertrauen zu können, professionelle Hilfe zu erhalten. Denn wusstet ihr, dass das THW neben Stromaggregaten, Beleuchtungsanlagen und Suchhunden auch Wasserpumpen mit einer derart starken Leistung besitzt, dass diese zum Kellerauspumpen schon gar nicht mehr benutzt werden?!

Wenn ihr Interesse habt euch auch beim THW zu engagieren, dann meldet euch unter: 01577 0332015

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