Nepos machen mehr: Schulsanitätsdienst am Nepo


Der Schulsanitätsdienst oder auch „SSD“ ist wohl jedem von uns in seiner Schullaufbahn schon mal begegnet. Ob man sich geschnitten hat und ein Pflaster braucht, sich den Kopf gestoßen hat und ein Kühlakkku benötigt oder sich auch mal böse verletzt hat und man dringend auf Erste Hilfe angewiesen ist, sind die Schulsanitäter stets zur Stelle und kümmern sich.

Doch wie wird man eigentlich SSDler, was macht man, wenn man zu einem Einsatz gerufen wird und wie sieht eigentlich der Alltag beim Schulsanitätsdienst aus?

All diesen Fragen bin ich bei der SSD-Fortbildung des Gymnasiums Nepomucenum auf den Grund gegangen und habe nebenbei auch noch den ein oder anderen Tipp von den Profis zum Verhalten in Notfallsituationen bekommen.

 

Als ich am vergangenen Donnerstag an der Sirksfelder Schule ankomme, wo die Fortbildung stattfindet, ist es draußen schon dunkel. Drinnen brennt allerdings noch in allen Räumen Licht und man kann schon durch die Fenster mehrere Reanimationspuppen erkennen, an denen fleißig geübt wird, wie man Menschen am besten wiederbelebt. Denn auch die erfahrenen SSDler können noch einiges von den wirklichen Profis lernen. Die Fortbildung wird nämlich von Rettungssanitätern, Intensivpflegern und anderen Experten in diesem Bereich gehalten, wie mir Leonie Roters und Mattis Rinke erklären. Die beiden besuchen im Moment die zehnte Klasse des Nepomucenums und sind schon seit anderthalb Jahren mit Feuereifer dabei. Mattis hat sogar den Plan, in Zukunft einen Beruf bei der Feuerwehr oder in der Notfallmedizin zu ergreifen. Darauf ist er erst durch den SSD gekommen, wie er erzählt.

Doch auch wenn er noch nicht zu Autounfällen und Schlaganfällen gerufen wird, gibt es beim Schulsanitätsdienst schon einiges für ihn zu tun.

Wie in jeder Schule passieren auch am Nepomucenum immer wieder kleine und manchmal auch größere Unfälle, bei denen man sich freut, dass ausgebildete Ersthelfer vor Ort sind: „Alltägliche Probleme sind, dass sich jemand schneidet, stößt oder Bauchscherzen hat. Wenn mal größere Probleme auftreten, für die wir sogar aus dem Unterricht geholt werden müssen, dann schnappen wir uns als erstes einen Rucksack, in dem allerlei Ausrüstung, wie Pflaster und Verbände, aber auch z.B. eine Pupillenleuchte vorhanden ist, mit der man die Gehirnaktivität testen kann. Danach gehen wir nach dem sogenannten ABCDE-Schema vor. Das ist die klassische Vorgehensweise eines Ersthelfers und das, was jeder machen sollte, der an einen Unfallort kommt und dort auf eine verletzte Person trifft. Erst überprüft man die Atemwege (Airways) und die Atmung (Breathing). Dann geht es mit der „Circulation“ (Kreislauf) weiter. Hier kann man unter anderem den Puls messen, um festzustellen, ob alles in Ordnung ist. Als nächstes überprüfen wir die Ansprechbarkeit des Verletzten. Im Fachjargon heißt das auch neurologischer Zustand (Disability). Hier kann man auch die Pupillenleuchte verwenden, um festzustellen, ob die Pupillen zum Beispiel nicht mehr kreisförmig sind oder verlangsamt reagieren. Dann liegt eventuell eine Verletzung des Gehirns vor. Zuletzt sollte man dann noch auf die Umwelt (Environment) achten und zum Beispiel für den Wärmeerhalt des Verletzten sorgen. Eine Sache, die man dabei aber nie vergessen darf, ist, bei schwerwiegenden Verletzungen und immer bei Bewusstlosigkeit auch einen Rettungswagen und einen Notarzt zu rufen,“ erklären mir Mattis und Leonie.

All das und vieles mehr lernen die beiden beim SSD. Zu ihrem Alltag gehören aber zum Glück eher die kleineren Verletzungen und die Erstversorgung erkrankter Schülerinnen und Schüler. Und das macht ihnen großen Spaß: „Es ist einfach ein tolles Gefühl den Mitschülern zu helfen,“ erklärt mir Leonie.

 

Hast du jetzt auch Interesse beim SSD mitzumachen? Dann sprich doch einfach Frau Meyer an!

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