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MINT: Lukas Lettmann bei der Internationalen Chemie-Olympiade

Von Marek Walde

Im Chemielabor ist Lukas konzentriert bei der Sache. Foto: mwa

Lukas Lettmann ist 16 Jahre alt, kommt aus Coesfeld und besucht derzeit die zwölfte Klasse des Nepomucenums. Ein ganz normaler Schüler. Aber da ist eine Sache, die Lukas und seine Mitschüler nicht gemeinsam haben: Er hat in diesem Jahr an der Internationalen Chemie-Olympiade teilgenommen und hat es bis in die letzte Runde geschafft. In dieser waren nur die besten Nachwuchschemiker im Alter von 15 bis 20 aus über 70 Teilnehmerländern vertreten. Doch der Weg zur Endrunde in Bratislava und Prag war lang und schwierig. In insgesamt vier deutschlandweiten Vorrunden mit über 2000 Teilnehmern setzte sich Lukas gegen seine Konkurrenten durch und schaffte es, sich durch sein praktisches und theoretisches Wissen in Sachen Chemie einen von vier Plätzen im „Team Deutschland“ zu sichern. Auf jede Runde hatte sich Lukas intensiv vorbereitet.

Er hat dazu zahlreiche Fachbücher gelesen und sich mit Aufgaben aus den Vorjahren beschäftigt. Zudem hat er mit seinen Teamkollegen in einem Seminar für die praktische Prüfung bei der Olympiade geübt. Gemeinsam mit diesen reiste Lukas dann in die Slowakei, wo sie erstmals auf die Teams aus allen anderen Teilnehmerländern trafen. „Das Coolste war eigentlich, dass man sich mit allen super unterhalten konnte und so Kontakte über die ganze Welt geknüpft hat.“

Das Team aus Deutschland bei der IChO 2018

Doch wer jetzt glaubt, dass nur Fachgespräche auf höchstem Level geführt wurden, der liegt falsch. „Wir haben eigentlich über alle erdenklichen Themen geredet – mit der Chemie haben wir uns dann großteils in den Klausuren und Prüfungen beschäftigt.“ Und diese waren natürlich Chemie auf allerhöchstem Level. „Themen waren hier Nachweisreaktionen, Chemolumineszenz von Luminol und das Nachweisen des Todeszeitpunks einer Leiche – natürlich nur in der Theorie.“ Hierbei handelt es sich um Inhalte aus dem fortgeschrittenen Chemiestudium.

Und genau das strebt Lukas auch an: „Nach meinem Abi möchte ich direkt mit einem Studium der Chemie beginnen.“ Da stellt sich natürlich die Frage nach dem Studienort: „Ich bin mir noch nicht sicher und überlege aktuell sehr intensiv. Vielleicht hier in Münster, vielleicht aber auch irgendwo im Ausland, mal schauen.“

Das Deutsche Team rund um Lukas und seine Kollegen aus dem gesamten Bundesgebiet erreichte übrigens souverän drei Bronzemedaillen in der internationalen Teamwertung. Bei der Bewerbung auf einen Studienplatz wird Lukas diese Teilnahme an der Olympiade bestimmt kein Hindernis sein.