MINT: Jenni Roether Teilnehmerin der freigeist-Akademie

Bericht von Jenni Roether:

Dank eines Stipendiums der Stiftung „Unternehmer nrw“ hatte ich über den MINT-EC-Verein in diesem Sommer die Möglichkeit, an der „Freigeist Akademie für Geisteswissenschaften“ teilzunehmen, die im August im alten Kapuzinerkloster Sant’Andrea in Collevecchio bei Rom stattfand. Dieses Jahr wurden die Seminare „Was ist Natur?“, „Fiktion und Wahrheit“, „Was können wir wissen?“ und „Kunst und Macht“ angeboten, von denen ich „Was können wir wissen?“ und „Was ist Natur?“ belegt habe.

Im ersten Seminar verschafften wir uns zuerst einen Überblick über verschiedene Erkenntnistheorien, um Widersprüche, die sich beim Nachdenken über die Wahrnehmung auftun, zu erörtern. Wir kamen zu dem Schluss, dass wir im Endeffekt keine Aussage über die Richtigkeit unserer Wahrnehmung und Erkenntnis treffen können. Das zweite Seminar begann für uns mit der Frage, ob es überhaupt Natur gibt. Im weiteren Verlauf des Seminars befassten wir uns außerdem mit der Geschichte der Erde und der Atmosphäre und damit auch dem Klimawandel. Die Ergebnisse der Seminare wurden jeweils mit Witz am Ende der Woche vor allen anderen vorgestellt. Dies geschah in schauspielerischer Form, z.B. einer Gerichtsverhandlung.

Bei den Ausflügen nach Orvieto, zum Badesee Lago di Vico und dem Felsenkletterkurs hatten wir die Möglichkeit, die schöne Umgebung zu genießen, während wir beim Klettern durch das untereinander entgegengebrachte Vertrauen als Gruppe sehr stark zusammengewachsen sind. Außerdem konnten wir von den Diskussionen, die sich vom Frühstück bis in die Nacht zogen, ein wenig abschalten. Im Italienischkurs konnten wir außerdem einige Grundlagen der italienischen Sprache lernen.

Das Wochenende zwischen den beiden Wochen verbrachten wir in Rom. Es war für mich ein besonderes Highlight, da wir nicht nur viele der großen Sehenswürdigkeiten sehen konnten, sondern auch mehrere Dozenten hatten, die uns aus unterschiedlichen Perspektiven die Besonderheiten der Kunstwerke und Gebäude erläuterten. Obwohl der Tagesablauf vollgepackt war, hatten wir am Abend noch viel Zeit (und Kraft) um uns die Stadt im Alleingang anzusehen.

Ich habe in den zwei Wochen sehr viel über Philosophie, aber auch über Geschichte, Kunst und moderne Physik gelernt. Daher kann ich eine Teilnahme an der Freigeist Akademie jedem empfehlen, der Spaß am Nachdenken hat. Interesse an Philosophie ist dafür hilfreich, aber viel wichtiger ist das Hinterfragen der Argumentationen und das interdisziplinäre Denken. Wer eher praktisch orientiert ist, kann sich im nächsten Jahr auch für die Freigeist Akademie für Gestaltung bewerben, die im September in der Uckermark stattfinden wird.