Eileen Hagebölling – FSJ : Silvester in Chile

Eileen Hagebölling, Abiturientin des Nepomucenums im Jahr 2010, verbringt ein freiwilliges soziales Jahr auf der Südhalbkugel der Erde in Chile. In der AZ Coesfeld erschien ein Bericht über ihre dortige Arbeit:

AZ Coesfeld/Chile. Palmen und Plastikbäume statt Nordmanntannen und Blaufichten. 30 Grad und Sonnenschein statt Schnee und Eis. So hat Eileen Hagebölling in diesem Jahr Weihnachten verbracht und bei diesem Wetter wird sie auch Silvester feiern. Denn die Coesfelderin ist seit August in der chilenischen Hauptstadt Santiago und arbeitet dort ein Jahr im Armenviertel La Pintana im Kindergarten „Tierra de Ninos“. „Wenn es keine weihnachtlichen Vorbereitungen im Kindergarten gegeben hätte und ich nicht ab und zu in die Stadt gefahren wäre, hätte ich Weihnachten bestimmt verschlafen“, erzählt Eileen. Es sei traurig gewesen, das Fest nicht mit der Familie verbringen zu können, aber durch die Arbeit im Kindergarten und durch die anderen Freiwilligen der Organisation habe sie ein schönes Weihnachten feiern können. „Wir haben uns in der Kirche der ,Fundacion Cristo Vive´, die mir den Freiwilligendienst hier ermöglicht, getroffen und einige deutsche Weihnachtslieder gesungen. Nach der Bescherung haben wir leckeres chilenisches Essen gekocht.“

Die Weihnachtstraditionen in Chile unterscheiden sich nicht wesentlich von denen in Deutschland. „Für die Kinder gibt es einen Adventskalender in jedem Gruppenraum, die Kerzen des Adventskranzes werden angezündet und auch der Weihnachtsbaum, meistens leider aus Plastik, wird bunt geschmückt“, weiß sie nun zu berichten.

Mit dem Jahreswechsel endet für Eileen ein aufregendes Jahr und beginnt ein ebenso spannendes. Denn bis Mitte September bleibt sie noch in Südamerika. Pläne für Silvester habe sie bereits. „Ich werde mit meinen chilenischen Freunden nach Valparaiso fahren, eine Hafenstadt, die ungefähr zwei Stunden von Santiago entfernt ist. Dort schauen wir uns die ,Fuegos artificiales´, ein riesiges Feuerwerk, an. Fast alle Chilenen aus Santiago verbringen dort Silvester.“

Nach der anfänglichen Umgewöhnungsphase habe sie sich mittlerweile gut eingelebt. „Die vielen Straßenhunde, die hier um ihr Leben kämpfen und dass wirklich alles mit Gas betrieben wird, waren zunächst sehr ungewohnte Dinge. Auch der Smog, der eingeschlossen von den Anden über der Stadt liegt, war am Anfang recht gewöhnungsbedürftig, da man beim Sport sehr schnell aus der Puste ist“, erzählt die 19-Jährige.

Heimweh habe sie kaum. Im Kindergarten arbeitet sie neun Stunden täglich, zur Zeit mit den jüngeren Kindern. „Ich bringe ihnen bei richtig zu sprechen und einigermaßen selbstständig zu werden. Sie lernen alleine auf die Toilette zu gehen, ihre Zähne zu putzen und ihr Essen selbst zu essen.“ Ihre Eltern sieht und spricht Eileen regelmäßig über das Internetprogramm Skype. „Demnächst kommen sie mich auch besuchen“, freut sie sich schon.

Pläne und Wünsche für 2011 hat sie bereits. „Für meine Zeit im Kindergarten wünsche ich mir, neue Projekte planen zu können. Ich möchte mein Spanisch weiter verbessern und mehr über das Leben der Menschen hier, ihre Geschichte und die Kultur erfahren. Nach dem Ende des Freiwilligendienstes, möchte ich weitere Länder in Südamerika bereisen.“ Brasilien und Bolivien stehen ganz oben auf der Liste.