Die Welt aus einem anderen Blickwinkel betrachten – Ein Geschenk für das Nepomucenum
Ein besonderes Geschenk überreichte heute Frau Volmer der Fachschaft Geschichte des Nepomucenums, eine Weltkarte aus dem Jahre 1362.
Natürlich handelt es sich dabei nicht um das unbezahlbare Original von Andreas Walsperger aus der Bibliothek des Vatikans, sondern einen Nachdruck, der jedoch anschaulich die damals verbreitete Weltsicht darstellt. Interessant sind solche Weltkarten aus der Antike, dem Hoch- und Spätmittelalter oder der Frühen Neuzeit vor allem deswegen, weil sich auf ihnen geografisches (Halb-)Wissen oft mit biblischen oder mythologischen Erzählungen vermischt.
So fällt dem heutigen Betrachter auf den ersten Blick auf, dass nicht nur Jerusalem im Zentrum der Karte steht, sondern diese obendrein auch „auf dem Kopf“ steht, also gesüdet ist. Den Rand der damals bekannten Welt bildete nach Vorstellung einiger Gelehrter auch ein das Land umfassender Ozean, in dem sich je nach Karte auch so manches Ungeheuer tummelt. Die Erde selbst wiederum befindet sich im Zentrum des Kosmos und ist umgeben von mehreren Sphären, auf denen Planeten und Sterne ihre Bahnen ziehen.
Damit bildet diese Weltkarte ein hervorragendes Beispiel für diese Quellenart und ist insbesondere für den Geschichtsunterricht der Mittelstufe und der Einführungsphase / Klasse 11 wertvoll. Sie lädt dazu ein, sich mit der eigenen Weltsicht zu beschäftigen und das eigene, meist eurozentristische Weltbild zu hinterfragen.
Die Fachschaft Geschichte bedankt sich für dieses Geschenk herzlich bei Familie Volmer und wird diese Weltkarte gerne für unterrichtliche Zwecke nutzen.