Kultur: Deutsch-Kurse im Konzerttheater Coesfeld

Die Ehe der Maria Braun“

Die EF hat am 23. Januar mit ihren 108 SchülerInnen das Konzerttheater in Coesfeld besucht, um das Drama „Die Ehe der Maria Braun“ zu sehen.

Fassbinders „Die Ehe der Maria Braun“ – Hochzeit im Bombenhagel; Foto der Inszenierung im Konzerttheater Coesfeld

 

Eine Frau und ein Mann heiraten im Bombenhagel des zweiten Weltkrieges. Doch muss der Ehemann gleich wieder an die Front.
So beginnt das Drama „Die Ehe der Maria Braun“, inszeniert von Jan Neumann, gespielt vo
m Schauspielhaus Bochum. Das Stück basiert auf dem gleichnamigen Film des Regisseurs Rainer Werner Fassbinder aus dem Jahre 1979.

Maria Braun heiratet Hermann Braun, der nach einem halben Tag und einer Nacht Ehe an die Front gerufen wird. Nach dem Krieg bleibt er verschollen. Um über die Runden zu kommen, fängt Maria in einer Bar an zu arbeiten, wo sie den Amerikaner Bill kennenlernt, in den sie sich verliebt.
Als sie herausfindet, dass sie von Bill schwanger ist, kehrt Hermann zurück. Es kommt zu einem Handgemenge, das damit beendet wird, dass Maria Bill erschlägt. Jedoch nimmt Hermann die Schuld auf sich und landet daraufhin im Gefängnis.
Im weiteren Verlauf begegnet Maria einem französischen Geschäftsmann, wird seine Angestellte und Geliebte. Sie beginnt diese Karriere aus dem Antrieb heraus, für und mit Hermann nach seiner Zeit im Gefängnis ein Zuhause aufbauen zu können.

Die schauspielerische Leistung war beachtlich, zumal die Akteure oftmals in mehrere Rollen zu schlüpfen hatte. So fiel es aus den hinteren Reihen erst ziemlich am Ende auf, dass jemand drei Rollen spielte. Doch war selbiges auch hin und wieder verwirrend. Wenn einer Person die Kleider vom Leib gerissen werden und sie angeschrien wird: „Ich will allein‘ sein!“, dann musste man erst einmal dahinterkommen, dass ein Rollenwechsel stattfindet.
Auch das Verständnis des Bühnenbildes, vor allem des imaginären, setzte einige Denkakrobatik und Phantasie voraus, was allerdings auch ein gewisser Reiz sein kann. So w
urde nicht nur zum Genießen, sondern auch zur Nutzung des Hirnes eingeladen.

Wenn man sich also vorher über das Stück und über eventuelle geschichtliche Hintergründe informiert hat, so war es durchaus zu verstehen.
Vielleicht ist es aber nicht unbedingt der „Spaß für die ganze Familie“, sondern eher den „Fans“ der Trümmerliteratur zu empfehlen.

geschrieben von Johanna Brecklinghaus, EF, Deutschkurs von Frau Liekenbrock