Girls & Boys-Day

An diesem Tag sammeln die meisten von ihnen vermutlich ihre ersten Erfahrungen im Arbeitsalltag. Obendrein in einem für Männer typischen Beruf. Am Donnerstag (25. 4.) nehmen alle weiterführenden Coesfelder Schulen an dem Girls’ Day teil: einem Mädchen-Zukunftstag, an dem die Achtklässlerinnen ein eintägiges Praktikum – beispielsweise bei der Feuerwehr oder bei der Polizei – absolvieren, um sich beruflich zu orientieren. „Für die Jungs gibt es an diesem Tag seit einigen Jahren den sogenannten Boys’ Day“, sagt Brigitte Tingelhoff, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt. Sie versuchen sich dann zum Beispiel in Pflegeberufen oder im Friseursalon.
GB-day
AZ Coesfeld (Lisa Oenning)

„Unsere Schüler sind schon ganz heiß darauf, Erfahrungen im Arbeitsalltag zu sammeln. Allerdings in Berufen, die für ihr Geschlecht typisch sind“, sagt Dr. Bettina Kallabis, Lehrerin am Heriburg-Gymnasium. Das ist aber nicht erlaubt. Zwei ihrer Schülerinnen hätten aber bereits das eintägige Praktikum mit ihrem Hobby, dem Reiten, verbunden: „Sie verbringen den Girls’ Day beim Hufschmied.“ Seit 2001 gibt es den Mädchen-Zukunftstag. Seither hat sich der Schwerpunkt der Zielsetzung erweitert: „Ziel ist neben der beruflichen Orientierung in männertypischen Berufen die Minderung des Nachwuchs-Mangels, indem ebenfalls die Potenziale von jungen Frauen genutzt werden“, berichtet Tingelhoff. In fast allen Schulen müssen die Achtklässler im Anschluss an das eintägige Praktikum einen Bericht schreiben. An der Freiherr-vom-Stein-Realschule fertigt jeder Schüler eine Seite an, auf der Fotos und Infos zu dem Betrieb festgehalten sind. „Die Besten stellen wir auf die Homepage der Schule“, sagt Lehrerin Anke Twittenhoff. Darüber hinaus würden die Aufsätze an Stellwänden aufgehangen, damit die Siebtklässler einen Eindruck von dem Aktionstag bekommen. Diejenigen Schülerinnen, die keinen Platz für den Girls’ Day finden, haben die Möglichkeit, sich von den Schülern des Pictorius-Berufskollegs handwerkliche Berufe zeigen zu lassen