MINT: Mathematik auf Sylt

Da wir (Maike, Marie, Friederike, Mats und Pia) schon etliche Male zusammen an Wettbewerben sowie MINT-Forschungscamps teilgenommen hatten, was uns immer wieder riesigen Spaß bereitete, kam das Angebot der Mathematik-Sommerakademie wie gerufen. Und umso besser war, dass wir alle fünf mit unserer Bewerbung erfolgreich waren. Gemeinsam ging es also für eine Woche (vom 2. bis 7. Juli) nach Sylt ins Schullandheim Rantum. Und schon vorab sei gesagt: Es war ein perfekter Aufenthalt!

Die Sommerakademie wurde von Prof. Matthias Löwe, Mathematiker an der WWU Münster, dieses Jahr zum ersten Mal organisiert. Insgesamt 25 Schülerinnen und Schüler aus der näheren und weiteren Umgebung fuhren mit und lernten während der Zeit auf Sylt in drei Workshops viel Spannendes aus der Mathematik, das jedenfalls wir so noch nicht aus der Schule kannten. Dazu trug natürlich bei, dass nicht nur Herr Löwe, sondern ebenfalls seine teilnehmenden Kollegen, Prof. Gerold Alsmeyer und PD Michael Joachim, wirklich total nett waren und die Woche ebenso wie wir zu genießen schienen. Das gleiche gilt für die anderen teilnehmenden Schüler, mit denen wir Bekanntschaft schließen konnten.

Die Stimmung in unserer Gruppe aus knapp dreißig Leuten war jedenfalls super, und gemeinsam erlebten wir außer der Mathematik noch viel Schönes: da sind natürlich die zahlreichen Badepausen im Meer zu erwähnen (das ganze bei erstaunlich gutem Wetter), der Kegelabend oder auch das leckere Essen in unserer Unterkunft – die Aufzählung ließe sich noch lange fortsetzen. Das ganze Spektrum mag man zwar den hier gezeigten Fotos nicht unbedingt ansehen – aber wir haben Herrn Weiermann bereits versprochen, beim nächsten Mal insbesondere auf entsprechende Fotos zu achten 😉 !

Schließlich noch eine kurze Zusammenfassung des mit „Arbeit“ behafteten Teils der Sylt-Woche: Der erste der erwähnten Workshops befasste sich mit einer mathematischen Analyse des Zufalls. So kann man etwa anhand stochastischer Prozesse das Verhalten eines Betrunkenen modellieren, der ziellos umherirrt, und sich fragen: Findet der Arme auf diese Weise irgendwann wieder an seinen Ausgangspunkt zurück? Die Antwort für einen Betrunkenen auf der Erdoberfläche lautet: „Fast sicher ja!“ (Das ist übrigens keine ungefähre, sondern eine mathematisch präzise Aussage!) Für Major Tom in seinem Raumschiff beträgt diese Rückkehrwahrscheinlichkeit allerdings nur noch ca. 34%.

Im zweiten Workshop ging es um Abbildungsgeometrie. Hier untersuchten wir, wenn man so will, die Mathematik, die hinter CAD-Programmen steckt: Welche Vor- und Nachteile haben verschiedene Verfahren, um dreidimensionale Objekte zweidimensional darzustellen? Die Antworten sind etwa für Architekten sehr interessant.

Schließlich ging es im dritten Workshop um die Schönheit der Mathematik. Der berühmte Mathematiker Paul Erdös sprach einmal von „Gottes Buch“, in dem alle mathematischen Sätze mit ihren Beweisen aufgezeichnet seien – aber nicht irgendwelchen Beweisen, sondern den elegantesten, den perfekten, den Beweisen, die zeigen, warum ein Satz wirklich wahr ist. Als Mathematiker, so Erdös weiter, müsse man versuchen, möglichst viele Einblicke in dieses „Buch“ zu gewinnen. Dies gelang uns anhand der untersuchten Beispiele aus der Zahlentheorie mal mehr, mal aber auch weniger. Immerhin stellen wir nach einer Woche Sylt jetzt fest: „We want to believe!“

In diesem Sinne wünschen wir allen schöne Sommerferien!